mobiles
der extraklasse |
Car Design
Über Geschmack lässt sich streiten ...
Immer wieder kommt mir zu Gehör, dass die Automobile einst mal schöner
waren. Natürlich ist die Innovation im Punkto Design bei einigen Herstellern
vor allem in den letzten zehn oder gar fünfzehn Jahren (ein wenig) „auf
der Strecke geblieben“, wobei ich die Meinung vertrete, dass es immer
noch Top-Designs gibt (man muss lediglich danach suchen).
Wenn wir uns mal Entwicklung von Alfa Romeo in den vergangenen 30 Jahren zu
Gemüte führen, dann ist deutlich erkennbar, dass die italienische
Autoschmiede in den letzten 10 Jahren enorm aufgeholt hat. Das Design von
AR ist fantastisch – um nicht zu sagen „brillant“. Der 147
schlägt nach meinem Empfinden den neuen Golf „um Längen“.
Zu meinen aktuellen Favorites zählt der Alfa Romeo 8c Competizione. Er
wurde erstmals auf der 60. IAA in Frankfurt vorgestellt. Dieser Wagen hat
eine Linienführung, dass selbst die schönen Ferrari-Styles der 70er
sprichwörtlich „alt aussehen“! Erinnern wir uns mal an den
Daytona oder den alten BB, das waren doch Perlen.
Es ist schade, dass sich die Automobilindustrie im eigenen Land immer weniger
Gedanken macht, was die Innovation betrifft. Ich hab ernsthaft Probleme auf
der Autobahn, die verschiedenen BMWs zu unterscheiden. Es wäre unwahr
zu sagen, dass mir dieses Design in irgendeiner Weise gefällt. Mercedes
ist gerade dabei, den selben Fehler zu machen. Ob A- oder B-Klasse ... es
ist für mich nur „Einheitsbrei“. Bei Audi ist es nicht anders
gelagert: A3, A6, A8 – supertoller Kühlergrill! Getreu dem Motto:
Läuft ein Modell gut, orientieren wir das Design einfach daran.
Mein italienischer Freund, der Testfahrer Silvano Martinotti erzählt
in einem Interview, dass bei vielen internationalen Automobilkonzernen mittlerweile
die Japaner das Design-Zepter übernommen haben. Kann das wirklich angehen,
dass man weltweit nur noch einen Style durchzieht? Schrecklich, dieser Gedanke.
Stellt Euch bitte mal vor, wir müssten alle täglich Sushi essen.
Mir wird ganz übel, bei dem Gedanken.
Neben Alfa Romeo gibt es aber auch noch andere Hersteller, die es in sich
haben; achtet mal auf Renault – wirklich tolle Ideen, die hier umgesetzt
werden. Auch Peugeot hat in manchen Bereichen wahre Pioneerarbeit geleistet.
Bei Citroen ist es zwar so, dass sich der C2 ganz gut etabliert bei den Szene-Protagonisten,
aber der Rest ist immer noch ein Fall für zynische Kritiker. Über
Mazda möchte ich kein Wort verlieren, wobei die Verkaufszahlen ganz ordentlich
sind.
Nissan und vor allem Infiniti zählen international zu den Abräumern
der Zukunft. Bei VW fehlt der Kick – und wenn die sich nicht bald was
einfallen lassen, werden wir nur noch in den Köpfen die schicken „alten
Golfs“ horten. Ich muss zugeben, dass vor allem der neue GTI sehr schick
ist – leider ist der Preis jenseits jeglicher Schmerzgrenze. Kann es
angehen, dass man für einen Golf mit ordentlicher Ausstattung (Klima,
Leder, gute Anlage, schicke Felgen) über 30.000 Euro bezahlt?
Fragen über Fragen, die ich Euch leider nicht beantworten kann. Im Punkto
Interieur haben auch die Amerikaner mächtig aufgeholt. Am Beispiel des
Ford Forty Nine wird deutlich, dass Purismus die Welt des Kommerz längst
erreicht hat. Der Chrysler 300 (das Riesenschiff) ist eine Limousine, die
prächtig geworden ist; der Wagen erinnert mich immer wieder an den neuen
Rolls Royce Phantom, was die Linienführung betrifft. Leider hat man ganz
vergessen, auf den Spritverbrauch zu achten. Was hier fehlt, ist ein formvollendeter
Gedanke. Ansatzweise findet man überall innovative Designs und Ideen
– aber so richtig glücklich sind wohl weder Hersteller noch Käufer,
mit dem augenblicklichen Angebot am Markt.
Photos / Article: Alfa Romeo / Manfred Segerer
Eine Bauhaus-Yacht, die Freude macht !
Es war wieder mal so ein arschkalter Wintertag, dieser 18.Januar ... und ich
„Eskimöse“ war unterwegs von Berlin nach München (mit
Lufthansa-Flug LH 221, Sitzreihe 7D ... einer jener vorderer Plätze im
Flugzeug, wo man nie so recht weiß, was auf einen zukommt).
Im günstigsten Fall hat man einen Menschen neben sich, der Ruhe haben
möchte; im ungünstigen Fall einen labernden Schnösel, vom Typ
„den Flug bezahlt die Firma und meinen BMW ebenfalls!“
Aber ich hatte Glück: Neben mir saß ein sympathischer Italiener
(wie sich kurze Zeit später herausstellte, vom Typ: „ich kümmere
mich um Yachten – aber nicht irgendwelche, sondern die schönsten
Dinger weltweit!“) und bereits auf dem Rollfeld begannen die ersten
spannenden Gespräche, angeführt vom edel bekleideten Sitznachbarn.
Als er mir von den besonderen Luxusyachten erzählte, sagte ich ihm, dass
ich als Fotograf die „My Way“ von Ralf Schumacher bereits zwei
mal vor der Linse hatte. Da ich ja selbst eine Zeit lang in Italien gelebt
habe, war mir die von ihm erwähnte Schiffswerft in Fano (direkt an der
Hauptstraße in Richtung Ancona), mit der er offensichtlich etwas zu
tun hat, sehr wohl bekannt. Das trug zur Erheiterung bei, denn meine Wahlheimat
Pesaro ist lediglich 9 km von Fano entfernt. Aber nichts desto trotz komme
ich nun zum eigentlichen Thema und verzichte auf nebensächliche Details
(obwohl sie ziemlich lustig wären) – es geht nämlich in der
folgenden Fotostrecke um diese einzigartige Yacht (Made in Fano / Bella Italia),
die ich Euch auf keinen Fall vorenthalten darf:
Es ist die umwerfende und unbeschreibliche Wally Power 118 …
absolut faszinierend vom Design - also Modernismus pur. Ich liebe zelebrierte
Nüchternheit, denn wie ein moderner Panzer wirkt das 16.800 PS starke
Designobjekt im Hafenbecken bei untergehender „Wintersonne“.
Aus der Luft sieht die Wally Power aus, als wäre es lediglich ein Spielzeugboot.
Keine überladenen Details wie Stühle, Antennen, oder ähnlichen
Kram – alles ist bei dieser 36 Meter langen Yacht unter Deck versenkt.
Der Werftchef Luca Bassani (ich hab ihn leider nicht zu Gesicht bekommen!)
ist bereits seit Jahren bekannt für puristische Segelyachten, die in
ihrer Einfachheit den Geschmack der Style-Protagonisten (mit ordentlichem
Kontostand) rund um den Globus wecken.
Die Wally Power 118 ist in der Spitze bis zu 65 Knoten schnell, was umgerechnet
etwa 120 km/h entspricht. Die erträglich, angenehme Reisegeschwindigkeit
liegt immer noch bei 45 Knoten (über 80 km/h).
Die 118 verfügt über eine Rumpfform mit sehr tiefem V-Spannt, einem
speziellen Unterwasserschiff im Heckbereich, messerscharfen Kimmkanten und
einem sehr schmalen Bugbereich, „der die Wellen durchschneidet anstatt
auf ihnen zu tanzen“.
Klartext: Die Style-Yacht gleitet erstaunlich weich über die Wellen.
Die Yacht bezieht ihre Power durch zwei Dieselmotoren mit jeweils 370 PS Leistung
– bei langsamen Verdrängungsfahrten. Legt der Steuermann den Hebel
auf offener See um (Einstellung „Full-Power“), werden drei Gasturbinen
mit einer Leistung von 16.800 PS aktiviert, die ihre Kraft an drei Wasserjetantriebe
weiterleiten.
Die fetten Turbinchen von Rolls Royce haben sich bereits auf Kriegsschiffen
bewährt, wie ich erfahren habe. Lag ich doch nicht ganz so verkehrt,
mit dem modernen Panzer (Spaaaß!).
Das für eine Luxusyacht ungewöhnliche Design setzt sich im schwarzen,
aus Kohlefaser-Sandwich-Material gefertigten Deckhaus fort.
Bassani bezeichnet das minimalistische Design als „New-York-Loft zur
See“. Die beiden Architekten Claudio Lazzarani und Carl Pickerin scheinen
im Eifer des Gefechts ganz vergessen zu haben, dass die Wally eine Yacht ist,
denn nichts ist auch nur im Ansatz maritim (welch ein Glück!).
Entstanden ist letztendlich eine ultramoderne Wohnlandschaft aus hellen, schlichten
Schränken auf verschiedenen Ebenen – mit weißen Leinenpolstern
farblich dezent abgestimmt.
Unter Deck befinden sich Gästekabinen, eine Eignersuite, mehrere Badezimmer
und eine geräumige Küche. Den restlichen Platz nehmen Gasturbinen,
Stromgenerator, Dieselmotoren und Klimaanlage ein.
Über den Spritverbrauch wollte ich zum Ende meiner Konversation auch
noch etwas in Erfahrung bringen. Der Verbrauch liegt deutlich über dem
3 Liter Auto: Bei einer 60 Knoten Fahrt reichen die 22.000 Liter Kraftstoff
gerade mal für 380 Seemeilen. Dafür ist der Schiffseigner aber auch
nur sechs Stunden unterwegs, um von Ibiza nach Sardinien zu „düsen“!
Den Preis kann ich Euch leider nicht verraten. Er geht auf jeden Fall in die
Millionen – und wenn sich jemand ernsthaft für die Wally Power
118 interessiert, dann freut man sich in Monte Carlo (bei Wally) jederzeit
über Besuch. Es gibt dort einen wunderschönen Heli-Landeplatz, nahe
des Büros ... und auch den Flughafen Nizza in der Nachbarschaft zum Königreich.
Mehr Infos findet man im Netz unter www.wally.com
Article and technical stuff by Manfred Segerer & Wally Monte Carlo
Photos by Gilles Martin-Raget (Sailing + Exteriors)
Fly Pictures by Industrial & Corporate Profiles (Interiors)
Pilgerreise
nach Maranello ...
Maranello ist die Geburtsstätte der geliebten Ferrari. Es ist ein verschlafenes
Nest, im hügeligen Vorland des Apennins.
Das kleine Städtchen am Südrand der Po-Ebene genießt Weltruf,
denn das springende Pferd „Cavallino rampante“ kennt jeder, der
sich in irgendeiner Form für Sportwagen interessiert.
Unser Formel1 Weltmeister Michael Schumacher, den ich auch schon abgelichtet
habe, ist immer wieder gerne in Maranello. Ohne Ferrari wäre Schumacher
heute nicht da, wo er ist – und umgekehrt wäre Ferrari ohne Schumacher
sicher auch nie an diesen Punkt gelangt.
Auch der kürzlich verstorbene Papst Johannes Paul II. begab sich 1988
in die Stadt der Ferraris, um die Zeugnisse der Motorwelt zu segnen. Der Gründer
Enzo Ferrari war allerdings nicht besonders religiös, wie Zeitzeugen
berichten. Er war Atheist und wurde im Laufe der Jahre zum einsamen Menschenfeind.
Den frühen Tod seines Sohnes Dino konnte er nie ganz überwinden.
In der Galleria Ferrari (dem Firmenmuseum) kann der Nachbau seines Büros,
samt Originalschreibtisch und handschriftlichem Journal besichtigt werden
(ebenso sind hier vom ersten bis zum letzten Ferrari alle Modelle ausgestellt).
Das Museum an der Via Dino Ferrari 43 ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet.
Mehr dazu im Netz unter www.galleria.ferrari.com!
Der letzte von Enzo selbst entwickelte Ferrari war der F40. Er ist in einer
Kleinauflage von tausend Stück gebaut worden. Einer von diesen 1.000
Stück wurde vom zweimaligen Weltmeister Walter Röhrl geschrottet.
Er war nicht selbst schuld – sondern ein unachtsamer Ford-Lenker nahm
ihm die Vorfahrt (Bilder des F40, bzw. was noch davon übrig blieb, gibt’s
im Netz unter www.mixage-magazin.de in meiner Galerie Desaster zu sehen).
Ich war einen ganzen Tag lang unterwegs in Maranello und habe die meiste Zeit
an der PISTA DI FIORANO zugebracht. Das ist die Teststrecke von Ferrari und
Maserati (Maserati ist ebenfalls eine Fiat-Tochter; die Sportwagen werden
wie auch Bugatti im nahegelegenen Modena fabriziert). An jenem Tag wurden
bereits gängige Maserati-Modelle getestet; auf einen Erlkönig (Prototypen)
hab ich vergeblich gewartet.
Im gesamten Werksgelände herrscht übrigens absolutes Fotografierverbot.
Gerne hätte ich ein paar Bilder in den Werkshallen gemacht – aber
die Sicherheitsleute sind wachsam und auf der Hut. Die Fertigung von Motorenteilen
und Getriebe ist vollautomatisiert, der Rest ist reine Handarbeit. Es ist
wahrlich keine Fabrik im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Manufaktur.
In den Hallen herrscht beinahe andachtsvolle Ruhe – kaum Lärm,
weder Sprühfunken noch laute Klopfgeräusche. Die gängigste
Farbe im Sortiment ist immer noch rosso (rot). Insgesamt gibt es die Ferraris
auch in 16 weiteren Lackierungen. Neben gelb wählen die Käufer auch
gerne schwarz oder dunkelblau, wie man mir am Testgelände Fiorano verrät.
Wer italienisches Ferrari-Flair genießen möchte, dem empfehle ich
am 4.September den Kurs von Monza (nähe Mailand) aufzusuchen. Wer einmal
ein Formel1-Rennen in Italien miterlebt hat, wird spätestens dann zum
Fan (Ferraristi) der roten Boliden aus Maranello.
Text / Fotos: Manfred Segerer; Mehr Infos unter:
www.ferrariworld.com
www.segerer.info
Das mobile Gewächshaus ...
Hier geht’s um den intelligenten Minimalismus im Interieur-Design. Ziel
dieser Konzeptstudie Villa (von Bertone) war es, Regeln zu überschreiten
und zu emotionalisieren.
Inspiriert von moderner Architektur, in der Luxus durch minimalistische Grundideen
und originelle Raumkonzepte definiert wird, hat sich die Designschmiede Bertone
nun vom Mythos der Geschwindigkeit im Autodesign verabschiedet.
Für mich ist es eine Ballance, zwischen Design und Emotion; sie wird
spätestens dann spürbar, wenn man in diesem Luxusraum („Villa“)
Platz genommen hat. Fehlt nur noch die Stimme aus dem Lautsprecher: „Welcome
on board. Fasten your seatbelts and have a nice flight“
Sechs-Appeal ...
Die große Preisfrage: Was ist flach, hat 380 PS, läuft 300 km/h
Spitze und hat sechs Räder? Richtig, der Covini C6W - einer der ungewöhnlichsten
Sportwagen.
Die beiden zusätzlichen Vorderräder sind nämlich kein Gag,
sondern sorgen für mehr Grip und Komfort auf dem Asphalt. Wie uns der
Sportwagenhersteller mitteilt, ist das Renngefährt auch bei Aquaplaning
leicht zu fahren und selbst bei einem Reifenschaden bleibt der Renner gut
in der Spur.
Der V8-Motor mit 4,2 Litern Hubraum und 450 Nm Drehmoment stammt von Audi.
Die Fieberglas-Carbon-Karosserie sowie der Gitterrohr-Rahmen entstehen bei
Covini selbst. Das 6-Gang-Gebriebe leitet die Kraft an die Hinterräder.
Die aggressive Front mit Überhol-Image und Flügeltüren lassen
das Fahrzeug sehr interessant wirken. Wie bereits Eingangs erwähnt –
eben ein Rennwagen mit „Sechs-Appeal“!
Schnellster Sportwagen der Welt ...
Es handelt sich hier um eine unglaublich schnelle Geschichte – darum
bitte langsam lesen:
Was ich Euch auf diesen Bildern zeige, ist der schnellste Sportwagen (mit
Straßenzulassung).
Während die Skandinavier im heimischen Straßenverkehr eigentlich
auf Langsamkeit setzen, pocht Christian von Koenigsegg (ALTER SCHWEDE!) auf
Kraft und Geschwindigkeit.
Der CCR mit 4,7-Liter-V8-Motor hat 806 PS und einen Drehmoment von 920 Newtonmetern.
Der Knusper-knusper-Wasa-Renner kann somit in 3,2 Sekunden die 100er-Marke
knacken.
Der rennfähige CCR steht bereits im Guiness-Buch der Rekorde. Mit dem
CCR will Koenigsegg auf die neue Bestmarke jenseits der 400 km/h setzen.
Sparsam ist der Renner nicht - er säuft im Durchschnitt rund 17 Liter
Super Bleifrei. Bei einem Anschaffungspreis von 588.235 Euro wird der Verbrauch
automatisch zweitrangig. Gib Gummi Gustav!
Die
Rennsemmel ...
Wer Paganini (den großartigen Geigenspieler und Komponisten, 1782-1840)
mit Pagani verwechselt, für den kommt jede Hilfe zu spät.
Aber dieses Design (wir sprechen hier nicht von Geigen) muss man sich trotz
allem zwingend einprägen; falls die Rennsemmel urplötzlich auf der
Autobahn auftaucht, könnte es nämlich schon zu spät sein.
Es handelt sich hier um den Pagani Zonda F, einer echten Asphalt-Rakete.
Zonda ist eigentlich der Andenwind ... aber eben auch ein zweisitziger Mittelmotor-Bolide
aus Italien (die Fabrik ist in der Umgebung von Modena – dort wo auch
die schnellen Ferrari, Maserati und Bugatti gefertigt werden).
Ganze 602 PS schaffen Vergnügen, dass jede Menge Geld kostet. Eine halbe
Million Euro muss man hinblättern, wenn man das von Horacio Pagani erschaffene
Vergnügen sein Eigen nennen möchte.
Der 7,3 Liter-Motor braucht jede Menge Super Plus ... es ist schließlich
ein durstiger V12 Motor ... und der trompetet so derb aus der Airbox, dass
man richtig Gänsehaut bekommt.
Bei unserer Testfahrt lag das Tempo übrigens bei knapp 345 km/h (von
null auf 100 km/h in 3,6 Sekunden) ... also ausreichend, um die lästigen
5er BMWs allesamt von der Straße zu fegen!
Die
Stratomania ...
Der Österreicher Christian Hrabalek ist ein ganz schlimmer Finger! Er
sammelt nämlich keine Briefmarken, sondern die einst von Bertone gezeichneten
Lancia Stratos. Wie viele er inzwischen besitzt, weiß ich nicht ...
aber mir wurde zugetragen, dass er sie allesamt hütet wie empfindliche
Augäpfel. Und weil er diese Fahrzeuge so liebt, startete der Stratos-Fan
kürzlich eine Neuauflage des früheren Königs der Rallye-Pisten.
Der zweimalige Rallye-Weltmeister Walter Röhrl (von dem ich schon mehrmals
Fotos geschossen habe), erzählte mir in einem langen Gespräch, dass
er seinen damaligen Rallye-Stratos für läppische 10.000 Mark hätte
kaufen können – und er hat es nicht getan, weil seine Garage bereits
gefüllt war (mit zahlreichen anderen Boliden). Heute kosten die inzwischen
30 Jahre alten Zweisitzer rund 100.000 Euro, wenn sie sich in halbwegs gutem
Zustand befinden. Der originale Rallye-Lancia von Röhrl könnte heute
rund 250.000 Euro bringen – sofern man ihn besitzen würde und dann
auch noch den Mut besitzt, ihn zu veräußern!
Hrabaleks Designbüro FENOMENON entwarf den sportlichen Italiener neu
- mit ein paar Besonderheiten: Beim Einsteigen klappt man die Türe mitsamt
einer Hälfte der in der Mitte geteilten Frontscheibe nach oben (sehr
gelungen!). Der V8 im grünen Renner stammt übrigens von Ferrari.
Er beschleunigt in 3,8 Sekunden auf 100 km/h.
Das ganze Fahrzeug wiegt nur 950 Kilo; also leicht genug, für eine weitere
Erfolgsgeschichte. Man darf nur hoffen, dass Lancia das Talent des Österreichers
erkennt und ihm ein gutes Angebot macht, dass er nicht abschlagen kann. Hoch
lebe der Stratos - von heute von einst!
DESIGN
und FOTOGRAFIE
gehören zusammen wie „Pech und Schwefel“; es gibt nicht viele
Begriffe, die besser harmonieren!
Einige meiner langjährigen Leser und Freunde der Fotografie wissen sicher,
dass ein Teil der ersten SMART-Bilder (aus Barcelona) damals von meinen Nikons
stammten. Ich hab im Automobilbereich für SMART und Mercedes Benz immer
gerne gearbeitet und hochwertige Product-Placements im In- und Ausland geschossen.
Der Konzern mit dem Stern als Logo, ist weit innovativer und cooler als der
Ruf vergangener Tage. Jeder mir bekannte Fotograf, der einmal für die
schwäbische Autoschmiede gearbeitet hat, weiß von was ich spreche.
Mercedes ist für mich immer noch die erste Adresse im Automobilbereich
– daran gibt’s nichts zu rütteln oder schütteln!
In den folgenden Zeilen geht es aber nicht um ein schwäbisches-, sondern
um ein schwedisches Fabrikat; und zwar um einen Prototypen von Volvo. VOLVO
steht seit Jahrzehnten für Sicherheit und baut (wie auf den folgenden
vier Seiten zu sehen ist) sehr formschöne Fahrzeuge.
Ich fand das YCC (ausgesprochen „Your Concept Car“) hochinteressant,
denn es wurde ausschließlich von Frauen entwickelt. Da soll bitte kein
Kerl mehr behaupten, alle Frauen gehören hinter den Herd (es gibt Ausnahmen
- Spaaaß!).
Das YCC wurde gezielt entwickelt, um jedem individuellen Kunden zu gefallen.
Informationen und Einstellungen sind individuell wählbar und auch beim
Innenraumdesign und der Sitzhöhe darf der Kunde mitreden. Das YCC ist
mit folgenden erwähnenswerten Innenraum-Merkmalen ausgestattet:
Ergonomie plus optimales Sichtfeld vereint in einem patentierten Konzept;
leichter Ein- und Ausstieg; luftiges Innenraumdesign vermittelt den Eindruck
von Geräumigkeit; alles in Reichweite; multifunktionaler Stauraum; helles
Interieur aus authentischen Materialien; eher ein Wohnzimmer mit modernen
Materialien als ein Cockpit; Auswahl aus acht leicht austauschbaren Sitzbezügen
mit passenden Teppichen, um Stimmungen, Jahreszeiten oder Trends nachzuempfinden.
Wenn die Flügeltüren sich öffnen, schwenkt der Schweller nach
unten, so dass es für Fahrer und Passagiere einfacher wird, in das Fahrzeug
ein- und auszusteigen. Der absenkende Türschweller hat eine Doppelfunktion
(außer, dass er die Spannweite der Flügeltür verkleinert):
Man kommt besser hinein und hinaus und die Oberfläche im Innenraum ist
immer sauber. Damit wird vermieden, gegen verschmutzte Fahrzeugaußenflächen
zu kommen und sich die Kleidung zu ruinieren.
Auch im Fahrzeuginneren war Innenraumdesignerin Cindy Charwick bemüht,
Zugang und Komfort für den Fahrer zu verbessern. Beim Einsteigen ist
die Seitenwange des Sitzes abgesenkt. Der gesamte Sitz befindet sich in seiner
niedrigsten und rückwärtigsten Position, während Lenkrad und
Karosserie angehoben werden. Das alles sorgt für maximale Bewegungsfreiheit,
bevor der Fahrer die Tür schließt. Dann erst kehrt die Seitenwange
in ihre stützende, bequeme Fahrposition zurück.
Eines der
Hauptanliegen bei der Entwicklung des YCC war es dafür zu sorgen, dass
jeder Fahrer, unabhängig von seiner Größe, eine korrekte Sitzposition
einnehmen kann und ein optimales Sichtfeld hat. Das Ergebnis nennt sich Ergovision
(zum Patent angemeldet); Ergonomie plus optimales Sichtfeld vereint in einem
System.
Die Idee, die dahinter steckt: Zunächst wird (beim Volvo Händler)
der ganze Körper des Fahrers gescannt und anhand dieser Daten wird die
optimale Sitzposition für den Fahrer ermittelt. Diese Information wird
in digitaler Form im Schlüssel des Fahrers gespeichert. Sobald die Person
auf dem Fahrersitz ihren Schlüssel in die Mittelkonsole steckt, passen
sich Fahrersitz, Lenkrad, Pedale, Kopfstützen und Sicherheitsgurt automatisch
den individuellen Körpermaßen an. So wird für jeden Fahrer
eine korrekte Sitzposition mit optimalem Sichtfeld erreicht.
Wenn der Fahrer die gespeicherte Position verändern möchte, nimmt er diese Änderungen an den Einstellungen der entsprechenden Fahrzeugkomponenten im System vor und speichert diesen Datensatz erneut im Schlüssel. Wenn das Sichtfeld laut linsenförmigem OVA-Hologramm (Optimal Vision Affirmation) nicht optimal ist, warnt das System den Fahrer. Das OVA befindet sich in dem Augensymbol in der A-Säule zwischen Windschutzscheibe und Tür.
Auch andere
Eigenschaften des YCC sind so konzipiert, dass die Sitzposition des Fahrers
so komfortabel wie möglich ist und ein ungestörtes Fahren ermöglicht.
Die Designphilosophie lautete, alle Vorkehrungen auszunutzen, mit denen der
Wagen sich automatisch an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen kann.
Da die Absatzhöhe der Schuhe des Fahrers jeden Tag anders sein kann,
wurde die Absatzstütze am Fahrersitz völlig flexibel gestaltet.
Na dann hoffen wir mal, dass Volvo dieses schicke Teil auch mal in Serie herstellt
– selbstverständlich nicht nur als reines Frauenauto!
Purismus und Style
Die folgenden Bilder der Nissan-Designschmiede in Michigan (USA) sprechen
Bände.
Einst waren wir Europäer mal Vorreiter im Autobau; nun zeigen jüngste
Designstudien, dass sich die Automobilindustrie in Deutschland gehörig
anstrengen muss, wenn sie weiterhin erfolgreich auf dem Weltmarkt existieren
möchte.
Die edle Nissan-Tochter Infiniti, die seit 1989 ausschließlich in den
USA und Kanada verkauft wird, soll laut Presseberichten ab Mitte 2005 auch
die Verkaufsaktivitäten auf dem südkoreanischen Markt starten. Zudem
werden die futuristischen Fahrzeuge auch in Japan, China und Russland auf
dem Automarkt eingeführt. Der Start in Westeuropa (übrigens „dem
härtesten Automarkt der Welt“) soll zu einem späteren Zeitpunkt
folgen. Wir hoffen, es dauert nicht mehr allzu lange, bis die schönen
Inifniti-Boliden unser tristes Straßenbild aufheitern. Die nachfolgende
Fotostrecke lässt erahnen, wie linienförmig das Car-Design der Zukunft
aussehen wird.
Das
ist die Höllenkatze ...
Dieses Motorrad trägt die Modellbezeichnung Hellcat! Hersteller der F113
ist die US-Firma Confederate, die das Motorrad in Einzelteilen handfertigt.
Alleine die Herstellung des mit Keramik beschichteten Rahmens dauert über
100 Stunden. Am Design hat der Erfinder ganze 13 Jahre gefeilt.
Der Tank ist aus Karbon gefertigt - einem Material, das eigentlich für
den Flugzeugbau verwendet wird. Der V2-Motor von S&S-Cycles hat einen
Hubraum von 1.852ccm und leistet ganze 120 PS. Wer nun glaubt, dass die F113
jeden Ferrari in den Schatten stellt (was das Tempo anbelangt), liegt falsch.
Lediglich 160 km/h bringt das 60.000 Euro Zweirad auf den Tacho. Man bemerkt
eben, dass MADE IN THE US manchmal andere Ansprüche an den Tag legt.
Wer
damit kein Aufsehen erregt ...
Wie bei allen Motorrädern von Confederate war es das Ziel, Chassis-Starrheit,
-Steifheit und –Langlebigkeit zu maximieren.
Das extreme Motorrad (born in the USA) besteht aus einem einteiligen Carbon-Faser-Rückgrat
und einem Aluminiumrumpf.
Inklusive Überführung und Umrüstung für den deutschen
TÜV kostet das Ding satte 55.000 Euro. Dafür ist die B91 aber deutlich
schneller, als ihre Halbschwester Hellcat.
Die B91 Wraith läuft satte 240 km/h. Ganz schön flott, für
eine Schüssel aus dem gemütlichen New Orleans